BernKanton BernGemeinderat Schertenleib: «Wir haben beim Eissportzentrum Grabengut die Notbremse gezogen»

Gemeinderat Schertenleib: «Wir haben beim Eissportzentrum Grabengut die Notbremse gezogen»

Sanierungskosten zu hoch
Das Sanierungsprojekt Grabengut steht schon vor Baustart still. Grund dafür sind unerwartet hohe Kosten, die aus Offerten hervorgehen. Die Stadt hat darum den sofortigen Stopp veranlasst und überprüft nun das gesamte Projekt erneut – zum Unmut des EHC Thun.
Publiziert am Fr 10. Feb. 2023 09:49 Uhr

Nachdem die Stadt Thun im Herbst 2022 das Projekt ausschrieb, erhielt die Projektleitung Offerten mit Kosten für Bauleistungen, die laut Mitteilung rund 30 Prozent über dem ursprünglichen Voranschlag von knapp 20 Millionen Franken liegen. Darum stoppt die Stadt nun das Projekt und verschiebt den geplanten Baustart vom Frühling auf unbekannte Zeit.

«Ein Teil der Kostenzunahme ist auf veränderte Rahmenbedingungen zurückzuführen», erklärt sich die Stadt in der Mitteilung. Lange Lieferfristen, die «fragile Energiesicherheit und die Teuerung» fallen demnach zusätzlich ins Gewicht.

© Website Reto Schertenleib
- Reto Schertenleib nimmt gegenüber BärnToday Stellung zur Notbremse beim Projekt Grabengut.

In einem ersten Schritt überprüft die Stadt nun das Projekt als Ganzes, um weitere Gründe für die negative Kostenentwicklung zu erkennen. Der Gemeinderat werde nach erfolgter Analyse die nötigen Entscheide fällen, heisst es.

EHC Thun bedauert Verzögerung

Der EHC Thun, der seine Heimspiele im Grabengut austrägt, nimmt den Entscheid mit grossem Bedauern zur Kenntnis. «Das jahrelange Engagement für eine Sanierung unserer maroden Eisbahn wird wieder einmal auf den Prüfstand gestellt», schreibt der Club in einer Mitteilung.

Insbesondere die Kurzfristigkeit des Entscheids stelle einen grossen Aufwand dar, sagt der Sportchef des EHC Thun, Alex Reymondin. Die Bagger hätten in sechs bis sieben Wochen auffahren sollen. «Die Planung des Sommertrainings, der Saisonvorbereitung und des kommenden Winters war bereits weit fortgeschritten und muss nun komplett angepasst werden.» Er spricht von einem «herben Nackenschlag» für Spieler, Trainer, Helfer, Fans und Sponsoren.

Über 300 Kinder und Jugendliche in der Nachwuchsorganisation HC Dragon Thun seien ebenfalls von dem Entscheid betroffen. «Nichtsdestotrotz ist der EHC Thun interessiert an einer geeigneten Lösung und wird weiterhin mit der Stadt Thun am gleichen Strang ziehen», so Reymondin weiter. Dies, damit der EHC Thun hoffentlich in seine «neue Heimat» ziehen könne – «wenn auch ein Jahr zu spät».

(pd/fho)

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Baukosten für Thuner Eissportzentrum waren zu tief angesetzt