Seeabsenkung vorbei – ab jetzt steigt der Pegel des Thunersees
Wer in Thun beispielsweise im Bonstettenpark unterwegs ist, sieht aktuell kuriose Bilder. Der Thunersee scheint auszutrocknen. Bootsstege, die normalerweise übers Wasser führen, stehen auf trockenem Grund. Kinder spielen an Orten, wo sie im Sommer sonst baden.
Eindrücke vom Ufer des Thunersees siehst du im TeleBärn-Beitrag vom 19. Februar:
Was wie eine Dürre aussieht, ist von Menschenhand gemacht. Alle vier Jahre kommt es zur künstlichen Absenkung des Pegels des Thunersees.
Noch bis am Dienstag halten die kantonalen Behörden den Pegel des Sees künstlich auf einem äusserst tiefen Stand. Dann ist die offizielle Absenkung vorbei und der Wasserstand wird kontinuierlich zunehmen. Der Grund: Während dieser Zeit können Bauarbeiten im Uferbereich erledigt werden. «Der See liegt aktuell rund 25 Zentimeter tiefer als in einem normalen Winter ohne Absenkung», erklärt Berhard Wehren, Leiter Seeregulierung beim kantonalen Amt für Wasser und Abfall.
Der Thunersee wird alle vier Jahre in diesem Ausmass gesenkt. Dieser Rhythmus sei mit der Absenkung des Brienzersees, des zweiten grossen Gewässers im Berner Oberland, abgestimmt. Laut Bernhard Wehren wird dieser jeweils zwei Jahre nach dem Thunersee abgesenkt. Gesteuert wird der Pegel der Seen mit den Schleusen. Die Absenkung des Thunersees dauerte rund drei Wochen. Anfang 2024 habe man den Abfluss aus dem See beschleunigt.
BLS jeweils gefordert
Keine grosse Freude löst die Seeabsenkung jeweils bei der Schifffahrt auf dem Thunerseee aus. Kaspar Stettler, Marketing und Verkauf bei der BLS sagt: «Es ist eine zusätzliche Herausforderung. Die Kanäle in Thun und Interlaken können von den Kursschiffen nicht befahren werden.» Die Schiffe verkehren während dieser Zeit nur von Hünibach bis ins Neuhaus in Unterseen. In einem solchen Winter verzeichne man bis zu 40 Prozent weniger Passagiere.
Nach dem 20. Februar wird der Pegel des Thunersees kontinuierlich steigen. In diesem Jahr wird der See ungefähr Ende März den normalen saisonalen Stand erreichen. Das Wasser wird dann laut der Seeregulierung rund 60 Zentimeter höher stehen als jetzt Mitte Februar.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.