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Kanton Bern

RAV-Standorte in Gümligen, Zollikofen, Bern Zentrum, Langenthal und Spiez werden geschlossen

Kanton Bern schliesst fünf RAV-Standorte – über 200 Personen betroffen

Wegen Digitalisierung
Das Berner Amt für Arbeitslosenversicherung wird umfassend reorganisiert, streicht Standorte und setzt verstärkt auf Digitalisierung. Davon ist ein Teil der Belegschaft stark betroffen.
Publiziert am Mi 31. Jan. 2024 09:40 Uhr

Das teilte der Kanton Bern am Mittwoch mit. Von den 474 Mitarbeitenden werden sich 103 für eine Führungsfunktion oder eine administrative Funktion neu bewerben müssen. 109 Personen werden an einem neuen Standort oder in einem anderen Team tätig sein. 250 Personen sind von der Reorganisation nicht direkt betroffen.

Die 103 Personen müssten sich neu bewerben, da es ihre Funktionen künftig nicht mehr geben werde, erklärt Susanne Regli, Kommunikationsleiterin der Berner Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion auf Anfrage von BärnToday. «Umgekehrt gibt es 97 neue Funktionen, für die sich die Betroffenen bewerben können – also etwas weniger.» Ob die Regorganisation zu einem weiteren Stellenabbau führen wird, lasse sich aktuell noch nicht abschliessend beantworten.

Organisation seit längerer Zeit nicht mehr angepasst

«Reorganisationen bringen immer Verunsicherungen für die Mitarbeitenden mit sich», hielt Wirtschaftsdirektor Christoph Ammann (SP) im Communiqué fest. Er sicherte der Belegschaft zu, dass ihre Bedenken und Kritik ernst genommen würden. Die Reorganisation sei eine Chance: Das Amt werde so aufgestellt, dass es für die künftigen Herausforderungen gerüstet sei.

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Das Amt für Arbeitslosenversicherung habe seine Organisationsstruktur seit längerer Zeit nicht mehr den Entwicklungen angepasst, heisst es im Communiqué. Dazu zählten der demografische Wandel, der Fachkräftemangel, Veränderungen im Arbeitsmarkt, der technologische Fortschritt und die Digitalisierung.

Weniger Standorte

Reagieren will das Amt mit dem Projekt AVAdigital. Einer der Kernpunkte ist, dass das Netz der Standorte angepasst wird. Die Regionale Arbeitsvermittlung (RAV) soll künftig noch über fünf Hauptstandorte und zwei Agenturen verfügen, welche die gesamte Beratung an einem Ort bündeln.

Für die Region Seeland ist dieser Standort in Biel, mit einer Agentur in Tavannes, für die Region Thun-Oberland in Thun mit einer Agentur in Interlaken. Für die Region Oberaargau-Emmental ist Burgdorf zuständig, für Bern Ost der Standort Wankdorf und für Bern West ist es Bümpliz.

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Aufgehoben werden die Standorte Gümligen, Zollikofen, Bern Zentrum, Langenthal und Spiez. Die Arbeitslosenkasse wird zwei Standorte haben, in Bern Ost und Biel/Bienne.

Erste Anlaufstelle für die Kundschaft an den AVA-Standorten wird der neue Infodesk mit Schaltern der RAV und der Arbeitslosenkasse. Ergänzt wird es mit einem Call-Center und erweiterten digitalen Lösungen.

Digitalisierung wird vorangetrieben

Die Prozesse sollen, wenn immer möglich, digitalisiert werden. Das betrifft laut Communiqué insbesondere den Anmeldeprozess und die Anspruchsabklärung.

Das Amt will sich zudem eine «agilere Organisationsstruktur» geben. Es werden flachere Hierarchien angestrebt. Eine Führungsstufe entfällt in der neuen Organisation.

Vom Projekt AVAdigital verspricht sich die Geschäftsleitung des Amts eine Professionalisierung der Kundenbetreuung, wie es an einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft hiess. Mit der Konzentration auf das Kerngeschäft solle zudem «die Gesamtwirkung des Amts verbessert» werden.

Die Umsetzung der Reorganisation sei bis am 1. September 2025 geplant, wie die Kommunikationsleiterin Susanna Regli sagt.

(sda/raw)

    #Arbeitslosigkeit#RAV
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