BernKanton BernModern, familienfreundlich oder lieber spektakulär? Finde die perfekte Hütte

Modern, familienfreundlich oder lieber spektakulär? Finde die perfekte Hütte

Berner Hütten-Übersicht
Den Schlafsack am Rücken, die Wanderschuhe an den Füssen: Das gute Wetter lockt zahlreiche Leute in die Höhe – viele bleiben auch über Nacht dort. Doch in welcher Hütte lohnt es sich, zu übernachten? Wer wird in den Berner Alpen wo fündig?
Publiziert am So 2. Juli 2023 07:11 Uhr

Wer in den Berner Alpen unterwegs ist, hat bezüglich Hütten die Qual der Wahl. Über 20 Hütten sind via gelbe Wanderwege und rot-weisse Bergwanderwege – bei einem Schwierigkeitsgrad von T1, T2, T3 und T3+ – erreichbar. Das zeigt eine Übersicht des Schweizer Alpen-Clubs SAC.

Bruno Lüthi, der als Fachleiter Hüttenbetrieb für den SAC tätig ist, hat die verschiedenen Unterkünfte in weitere Kriterien wie Aussicht, Zugänglichkeit oder Familienfreundlichkeit eingeteilt und einzelne herausgepickt.

Die Aussichtsreichen

  • Blüemlisalphütte : Von der auf 2840 Meter über Meer gelegenen Hütte aus haben Wanderinnen und Wanderer ein schönes Panorama – weit über das Mittelland. Zu sehen sind auch tolle Sonnenuntergänge. Während es am Wochenende schwierig ist, einen Schlafplatz zu finden, sollte es unter der Woche kein Problem sein.
  • Wildstrubelhütte : Diese alpine Unterkunft unweit der Gletscherebene Plaine Morte hält nebst 68 Schlafplätzen auch wunderschöne Sonnenuntergänge bereit. Hier können Bergwanderinnen und Bergwanderer ihren Blick in die Weite schweifen lassen.

Die Spektakulären

  • Lobhornhütte: Die Lobhornhütte oberhalb von Lauterbrunnen gehört zu den Lieblingshütten von Bruno Lüthi. Das Panorama auf Eiger, Mönch und Jungfrau sei spektakulär – wohl so sehr, wie nirgendwo sonst im Berner Oberland. Die Hütte ist eher klein und liegt auf 1955 Meter über Meer.
  • Dossenhütte: «Zwischen Himmel und Erde» werde die Hütte gerne genannt, schreibt der SAC auf seiner Website. Zu sehen gebe es Sonnenauf- und untergänge der Extraklasse. Hat man die Hütte erreicht, sieht man – wie von einem Adlerhorst her – ins Rosenlaui- und ins Ürbachtal. Die Wanderung zur Hütte gehört zu den anspruchsvolleren Wanderungen (T3+/T4) – sie dauert zwischen vier und sechs Stunden.
  • Gelmerhütte: Sie ist eingebettet in eine imposante Felslandschaft, mit Aussicht auf den Bergsee. In der Gelmerhütte im Grimselgebiet haben 55 Menschen Platz. Sie liegt auf 2412 Meter über Meer.
  • Glecksteinhütte: Von der Glecksteinhütte hoch über Grindelwald können Alpinistinnen und Bergwanderer beeindruckende Gebirgspanoramen und Sonnenuntergänge bestaunen.
  • Gspaltenhornhütte: Die im Kiental stationierte – vis-à-vis von der Blümlisalphütte gelegene – Gspaltenhornhütte gibt es offiziell seit 1911. Gut vierzig Jahre später wurde sie durch eine Lawine zerstört, 1953 neu aufgebaut. Heute bietet sie Platz für 59 Personen. Sie ist von der Griesalp und vom Schilthorn innert vier Stunden zu erreichen – von Mürren innert sechs bis sieben Stunden. Laut Bruno Lüthi gehört der Zustieg zur Hütte zu den anspruchsvolleren Wanderungen.

Die Familienfreundlichen

  • Bächlitalhütte: Die SAC-Hütte liegt im Grimselgebiet und ist laut Bruno Lüthi relativ einfach zugänglich und für Familienausflüge geeignet. Sie sei wunderschön gelegen, die Landschaft traumhaft – insbesondere die Schwemmebene auf dem Bächliboden nach dem ersten Aufstieg sei idyllisch.
  • Geltenhütte: Auch die Geltenütte ist relativ einfach zugänglich. Der Weg zur Hütte startet beim Lauenensee. Er führt durch Schluchten und vorbei am Geltenschuss, einem donnernden Wasserfall. Die Hütte bietet ein fünftägiges Familienferien-Package an. Bei diesem werden Kinder an einem halben Tag vom Hüttenpersonal betreut. Sie können in den Hüttenalltag reinschauen und mithelfen. In dieser Zeit sind die Eltern frei.
  • Lämmerenhütte: Von Kandersteg über den Gemmipass oder von Leukerbad her kommt man relativ einfach zur Lämmerenhütte, sagt Bruno Lüthi. Unterschiede gibt es bei der Dauer der Zustiege: Vom Gemmipass dauert die Wanderung lediglich anderthalb Stunden, von Kandersteg her über sechseinhalb. Von der Englistenalp her ist der Zustieg deutlich schwieriger. Die Hütte ist familienfreundlich, schreibt der SAC.
  • Wildhornhütte: Wer zur Wildhornhütte will, kann von der Lenk auf die Iffigenalp wandern oder auf letztere mit dem Postauto fahren und von dort aus starten. Die über dem Iffigsee gelegene Hütte ist beliebt bei Familien, Vereinen und Schulklassen. Sie liegt auf 2303 Meter über Meer und hat Platz für 96 Personen.
  • Windegghütte: Um zur Windegghütte zu gelangen, kann ein Stück mit der Triftbahn zurückgelegt werden. Ganz in der Nähe der Hütte: die 100 Meter hohe Trifthängebrücke als Publikumsmagnet. Laut SAC ist die Windegghütte mit Kindern, die es gewohnt sind, in den Bergen unterwegs zu sein, erreichbar.
  • Doldenhornhütte: Die Bergwanderhütte liegt auf einem Felsvorsprung in einer familienfreundlichen alpinen Umgebung. Der Zustieg startet in Kandersteg und dauert mindestens zweieinhalb Stunden. Wie der Website der Hütte zu entnehmen ist, können sich die Kinder rund um die Hütte ohne Gefahr aufhalten. Bergsteigerinnen und Bergsteiger, die unter zwölfjährig sind, erhalten in der Hütte ein Überraschungsgeschenk. Die Hütte liegt auf 1915 Meter über Meer, nahe des Oeschinensees.

Die Authentischen

  • Balmhornhütte: Die ursprüngliche und authentische Hütte über dem Kandersteger Gasteretal ist eher klein – sie verfügt über 20 Schlafplätze. Das kleine steinerne Bijou erinnere an frühere Zeiten, schreibt der SAC auf seiner Website.
  • Doldenhornhütte: Nebst der Familienfreundlichkeit zeichnet sich die Hütte nahe des Oeschinensees auch durch ihre ursprüngliche Bauweise und die traditionelle Ausstattung aus. Laut Bruno Lüthi vom SAC soll sie in den nächsten Jahren umgebaut werden.

Die Modernen

  • Gaulihütte: Die Gaulihütte gehört zu den aller ältesten – sie ist schon fast 150-jährig, sagt Bruno Lüthi. Im letzten Sommer wurde sie innen nun umgebaut, mit einem Erweiterungsbau versehen und den Bedürfnissen der Gäste und des Hüttenpersonals angepasst. Sie beherbergt 60 Schlafplätze, die Toiletten befinden sich neu in der Hütte.
  • Lämmerenhütte: Die Lämmerenhütte gehört zu den modernsten Hütten im Berner Alpenraum. Sie wurde vor einigen Jahren erweitert und umgebaut.
  • Gspaltenhornhütte: Die Gespaltenhornhütte wurde vor einigen Jahren mit einem modernen, silbernen Anbau ergänzt.

Die Tierreiche

  • Glecksteinhütte: Wer mit den Plan, Tiere zu beobachten, in die Berge aufbricht, könnte bei der Glecksteinhütte erfolgreich sein. In der Nähe der Hütte hat es einen salzhaltigen Stein, den Gämse und Steinböcke regelmässig aufsuchen.

Die Abgelegenen

  • Baltschiederklause: Die Baltschiederklause ist abgelegen und liegt weit hinten im Baltschiedertal auf 2783 Meter über Meer. Sie erreicht, wer eine siebenstündige Wanderung auf sich nimmt – mit Start beim Aussertag.
  • Dossenhütte: Die Dossenhütte steht für sich – auf dem schmalen Tossengrat. Um vom Urbachtal zur Hütte auf 2663 Meter über Meer zu gelangen, muss eine sechsstündige Wanderroute zurückgelegt werden.
  • Lauteraarhütte: Die Lauteraarhütte ist relativ abgelegen. Wer bei dieser nächtigen möchte, muss Ausdauer und Fitness haben. Bis zu viereinhalb Stunden dauert es, bis Wanderinnen und Wanderer dort sind. Der Weg startet beim Grimselsee – von dort geht es in Richtung Lauteraargletschter durch Arven und Blumenmatten.
    #SAC#Alpen#Kanton Bern
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